Individuelle und kombinierte Assoziationen zwischen kardiorespiratorischer Fitness und Griffstärke mit häufigen psychischen Störungen

Eine prospektive Kohortenstudie in der UK Biobank.

Hintergrund
Depressionen und Angstzustände sind häufige psychische Störungen, die das Risiko für die körperliche Gesundheit erhöhen und eine der Hauptursachen für weltweite Behinderungen sind. Verschiedene Formen der körperlichen Fitness könnten modifizierbare Risikofaktoren für häufige psychische Störungen in der Bevölkerung sein. Wir untersuchten Assoziationen zwischen individuellen und kombinierten Markern der kardiorespiratorischen Fitness und der Griffstärke mit dem Auftreten häufiger psychischer Störungen.

Methoden
Eine siebenjährige prospektive Kohortenstudie an 152.978 UK Biobank-Teilnehmern. Ein Belastungstest und ein Dynamometer wurden zur Messung der kardiorespiratorischen Fitness bzw. der Greifkraft verwendet. Wir verwendeten die Skalen Patient Health Questionnaire-9 und Generalised Anxiety Disorder-7, um die Inzidenz häufiger psychischer Störungen bei der Nachuntersuchung zu schätzen.

Ergebnisse
Niedrige und mittlere kardiorespiratorische Fitness und Griffstärke waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Depressionen oder Angstzustände assoziiert, verglichen mit hoher kardiorespiratorischer Fitness und Griffstärke. Personen in der niedrigsten Gruppe sowohl für die kardiorespiratorische Fitness als auch für die Griffstärke hatten die höchste Wahrscheinlichkeit für Depressionen und Angstzustände.

Schlussfolgerungen
Objektive kardiorespiratorische und muskuläre Fitnessmarker stellen modifizierbare Risikofaktoren für häufige psychische Störungen dar. Strategien des öffentlichen Gesundheitswesens zur Reduzierung häufiger psychischer Störungen könnten Kombinationen von aeroben und Widerstandsaktivitäten beinhalten.

Erschienen im BMC Medicine volume, 18. November 2020